Hexenjagd (Arthur Miller)


Nach der Komödie der Irrungen entschloß sich die Gruppe, die eigentlich nur für dieses eine Shakespeare-Projekt ins Leben gerufen worden war, doch gleich ein weiteres Stück in Angriff zu nehmen. Unter der Regie von Dirk Leopold fiel die Wahl auf Hexenjagd von Arthur Miller. Im Vergleich zu den Irrungen ist Hexenjagd eine gänzlich andere Herausforderung. Ging es beim letzten Stück einfach darum komisch zu sein, so darf eine Inszenierung der  Hexenjagd alles sein, aber nicht komisch.

Kurz zusammengefaßt geht es in Millers Stück um das Unheil, das Menschen einander antun können, wenn sie fest davon überzeugt sind, im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit zu sein. Und wie solcher Wahnsinn schnell eine tödliche Eigendynamik bekommt. Hexenjagd spielt im kolonialen Amerika des 17. Jahrhunderts. Die Gesellschaft wird von einer religiös-puritanischen Kolonialverwaltung geprägt, für die Hexen und ihre Untaten eine Realität sind. Abigail Williams, die enttäuschte Geliebte von John Proctor, sieht darin eine Chance, sich an der Gesellschaft, Proctor und dessen Frau zu rächen. Zusammen mit ihren Freundinnen beginnt sie, Einwohner von Salem, Mass., als Hexen und Teufelsanbeter zu denunzieren. Die puritanische Oberschicht ist nur zu gern bereit, diesen Anklagen Glauben zu schenken und das Unheil nimmt seinen Lauf, weil schließlich niemand mehr klar denken kann...

Arthur Miller schrieb sein Stück in Anspielung auf die Kommunistenverfolgung der 1950'er Jahre in den USA, als unter anderem viele Autoren, Schauspieler und andere Künstler ihre Jobs verloren, weil sie angeblich Kommunisten waren. (Witzigerweise waren die meisten dieser Leute ungefähr so 'kommunistisch' wie der linke Flügel der CDU.) Leider hat Millers Drama inzwischen nur wenig an Aktualität verloren: Massenpsychosen und die Verfolgung (angeblich oder wirklich) Andersdenkender und -handelnder kommen auch heute noch vor. Hexenjagd zeigt dabei auch, daß man sich selbst nie zu sicher sein sollte, gegen solche wirren Vorstellungen immun zu sein.
 
 

Die Rollen und ihre Darsteller (in der Reihenfolge ihres Auftretens)

 
Pastor Parris Andreas von Rüden
Betty Parris, seine Tochter Barbara Pfeffer
Abigail Williams, seine Nichte Lisa McKenzie
Mascha, russische Hausangestellte v. Parris Inna Ligum
Ann Putnam Désirée Becker
Mercy Lewis, Hausmädchen d. Putnams Ira Gräwen
Pastor Hale Florian Wassmuth
Rebecca Nurse Kathrin Göbel
Giles Corey Werner Kulms
John Proctor Hans Gerhard
Elisabeth Proctor, seine Frau Marein Schmitthenner
Mary Warren, Hausmädchen d. Proctors Christina Hemmen
Mädchen aus Salem Bianca von Eitzen
Stefanie Göttel
Sabine Merziger
Richter Danforth Michael Marx
Ezekiel Cheever Hans-Joachim Postler

 
Regie: Dirk Leopold
Licht und Sound: Werner Backes
Bühnenbild: Wolfgang Preiss
Kostüme: FSC
Make Up: Alexandra Bergendahl
Désirée Becker

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